21.04.2016 - Hamburg

21. April 2016 - Hamburg

Uwe Lübbermann ist Unternehmer und "Zentraler Moderator" von Premium Cola, einem Unternehmen, das er als enttäuschter Konsument einer anderen Cola-Marke gründete und seitdem erfolgreich als Kollektiv betreibt. Wie er das macht, zeigte er in einem Vortrag und einem Workshop.


Premium Cola - Wir nennen uns jetzt auch agil


Uwe Lübbermann


"Gleichwertigkeit" ist ein zentraler Wert des Premium-Kollektivs. Das betrifft alle, die daran beteiligt sind, Hersteller, Abfüller, Spediteure, Händler, Gastronomen und auch Konsumenten. Sie alle werden gleichwertig behandelt und können sich gleichwertig einbringen. Wichtig dabei sind eine offene transparente Kommunikation sowie eine gemeinsame Entscheidungsfindung.

Entscheidungen werden bei Premium im Konsens getroffen. Allerdings gelten sie auch nur so lange, bis die Beteiligten sie wieder aufheben. So entstehen Vereinbarungen, die über 14 Jahre stabil sind, andere kommen regelmäßig wieder auf den Tisch. Alles kann sich quasi wöchentlich ändern. So beweglich sind wohl nur wenige Unternehmen.

Die Basis dafür bildet ein Kommunikationsforum, auf das alle Kollektivisten zugreifen können. Das Zusammenspiel regelt ein System, das Uwe Lübbermann als das "Betriebssystem" bezeichnet. Auf dem Premium-Betriebssystem setzen inzwischen auch andere Unternehmen auf, die es als Ganzes oder in Teilen nutzen. Viele von ihnen werden dabei von Uwe Lübbermann unterstützt und beraten. Er fast dieses Handeln mit einem einfachen aber zeitgemäßen Motto zusammen: "einfach machen 4.0"

 


Führung in der Konsensdemokratie


Workshop


In kleinen Gruppen wurde die Konsensdemokratie ausprobiert. Je sechs Personen fanden sich zusammen, um gemeinsam eine Raumplanung vorzunehmen. Bei einer solchen Aufgabe treffen naturgemäß viele verschiedene Interessen aufeinander - eine Herausforderung wie aus dem realen Leben.

Am Ende fanden alle Gruppen ihre eigene Lösung und mussten eingestehen, dass nur im Konsens diese guten Lösungen gefunden werden konnten. Allen wurde klar: Einzelentscheidungen können einen Konsens nicht ersetzen.